Am 14. November 2019 stellte der Leopold Stocker Verlag in Wien eine für Südtirol zeitgeschichtlich bedeutsame Buchtrilogie des Autors Dr. Helmut Golowitsch vor.
Nach einleitenden Worten des Verlagsleiters Mag. Wolfgang Dvorak-Stocker (links im Bild) stellte der Autor Dr. Helmut Golowitsch (rechts im Bild) das Ergebnis seiner zeitgeschichtlichen Forschungen vor.
Der ehemalige Südtiroler Regionalratspräsident, Regionalrats- und Landtagsabgeordnete Dr. Franz Pahl (Südtiroler Volkspartei – SVP) war eigens zu dieser Buchpräsentation nach Wien gekommen und fand lobende Worte:
„Der Autor der drei Bände der „Schriftenreihe zur Südtiroler Zeitgeschichte“ hat sich durch seinen neuen dritten Band, „Südtirol – Opfer politischer Erpressung“ erneut als Autor von hohem Rang erwiesen. Die drei Bände stellen ein „Jahrhundertwerk“ dar durch das unerschütterliche, akribische Bemühen um die historische Wahrheit. Der Autor hat in umfassendem Studium bisher unbekannter Dokumente die von anderen immer ausgeblendete Wahrheit über die Politik der Regierungspartei ÖVP in den Sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts beweiskräftig und gegen den opportunistischen Zeitstrom ans Licht gebracht. Jede staatstragende Partei ist vor ihrem politischen Gewissen verpflichtet, sich der Wahrheit ihrer Politik auch in der Vergangenheit zu stellen. Die heutige ÖVP sei nicht verantwortlich für die bedenklich opportunistische und willfährige Politik gegenüber den nationalistischen Forderungen der wechselnden italienischen Regierungen auf Kosten der Südtiroler in jener Zeit. Wenn die ÖVP von einem menschenrechtlich-rechtsstaatlichen Geist getragen sei, müsse sie sich um der historischen Wahrheit und ihrer Glaubwürdigkeit willen ihrem Versagen, ihrer Unredlichkeit und ihrem schwerwiegenden Opportunismus besonders der Regierungen Klaus stellen, die sogar Außenminister Kreisky in seiner entschlossenen Verteidigung der Südtiroler Interessen zu umgehen versucht habe. Wie die vorausgehenden Bände ist der dritte Band von großer Bedeutung für die unbestechliche historische Tatsachenschilderung der österreichischen Regierungspolitik in der Zeit des Südtiroler Freiheitskampfes.“
Der österreichische Militärhistoriker Oberst Mag. Dr. Hubert Speckner schilderte, wie er anhand bislang unbekannter und von ihm erstmals ausgewerteter Dokumente nachweisen hatte können, dass die offiziellen italienischen Behauptungen bezüglich des sogenannten „Porze-Scharte-Attentats“ von 1967 falsch waren und falsch sind. Dieses angebliche „Attentat“, das Österreichern in die Schuhe geschoben worden war, hatte dazu gedient, die österreichische Politik unter Erpressungsdruck zu setzen. Italien hatte 1967 mit einem Veto den Zugang Österreichs in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) blockiert und erst wieder freigegeben, als Wien alle Wünsche Roms bezüglich der Verfolgung Südtiroler Freiheitskämpfer und durch einen Verzicht auf eine international-rechtliche Verankerung des Südtirol-Autonomiepakets erfüllt hatte.
Speckners Forschungsergebnisse, die er in einem eigenen Buch veröffentlicht hatte, stellten mit eine bedeutende Grundlage für die zeitgeschichtliche Darstellung des Autors Golowitsch dar.
Der Zeitzeuge Egon Kufner schilderte als damals in der Causa „Porze-Scharte“ aufgrund der falschen italienischen Behauptungen in Österreich unschuldig Inhaftierter, was er in seiner Haft auch an Schikanen hatte mitmachen müssen, bis ein österreichisches Schwurgericht ihn freisprach, weil er und seine Mitangeklagten einer klaren Beweislage mit Sachverständigengutachten zufolge das ihnen angelastete „Attentat“ nicht begangen haben konnten.
Auch Univ.-Prof. Dr. Erhard Hartung (links im Bild – hier im Gespräch mit Oberst Mag. Dr. Speckner) schilderte als damals Mitangeklagter in der Causa „Porze“ und sodann Freigesprochener, wie die unter italienischer politischer Erpressung stehende österreichische Bundesregierung sich damals verhalten hatte.
Auch er würdigte als Zeitzeuge die Forschungsergebnisse von Speckner und Golowitsch.
Buchbesprechung in den „Dolomiten“:
Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ vom 12. November 2019 über Band II:
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