Ein Vorkämpfer für die Rechte der Minderheiten feiert Geburtstag
Reinhard Olt wurde am 11. Februar 1952 in Haingrund im Odenwald als Sohn eines Landwirtes geboren.
Er studierte Germanistik, Volkskunde, osteuropäischer Geschichte und Politikwissenschaften und schloss das Studium mit seiner Promotion ab. Nach seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität in Gießen wechselte er zur „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. In der Folge war er 18 Jahre lang für dieses renommierte Blatt als Politik-Korrespondent in Wien tätig und ging 2012 beruflich – nicht aber wissenschaftlich – in den Ruhestand.
Olt beschäftigt sich bis heute mit Fragen der Geschichte und der Sprachgeschichte. Sein besonderes Interesse gilt den ethnischen Minderheiten, vor allem dem Schicksal der deutschen und ladinischen Südtiroler und der Ungarn in den von dem Vaterland abgetrennten Gebieten.
Nie die Fahne in den Wind der Opportunität gehängt
In zahlreichen Publikationen ist Reinhard Olt für die Rechte der Südtiroler eingetreten und hat dabei seine Fahne nie in den Wind der Opportunität gehängt.
2017 veröffentlichte er das Buch „Standhaft im Gegenwind – Der Südtiroler Schützenbund und sein Wirken für Tirol als Ganzes“.
Der Titel hätte auch sehr gut als Titel für seine eigene Biografie dienen können.
In diesem Buch schildert Olt das unbeirrbare Eintreten des Südtiroler Schützenwesens für die Freiheitsrechte der Südtiroler und vor allem für ihr Recht auf Selbstbestimmung.
Hohe Ehrungen und wissenschaftliche Auszeichnungen
Als Lehrbeauftragter an deutschen, österreichischen und ungarischen Universitäten vermittelte er die Ergebnisse seiner Forschungen an den akademischen Nachwuchs. Er war Jahre lang im Vorstand der Gesellschaft für deutsche Sprache tätig. In mehr als 100 Publikationen legte Olt die Ergebnisse seiner Studien einer internationalen Öffentlichkeit vor.
Die Eötvös-Loránd-Universität in Budapest ehrte Reinhard Olt am 9. November 2012 mit der Würde eines Doktors und Professors ehrenhalber.
Der Rektor der Universität, Professor Barna Mezey, bezeichnete Reinhard Olt als einen außergewöhnlichen Vertreter auf den Gebieten Geschichte und Sprachgeschichte und lobte seine Leistungen auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften, die sich in mehr als 40 Studien und zahlreiche Monografien über die Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Medien in Zentral- und Osteuropa ausdrücken.
Für seine Forschungen und Veröffentlichungen über europäische Minderheitsfragen wurde Olt vielfach ausgezeichnet:
- Journalistenpreis der Region Friaul/Julisch-Venetien (1988), Tiroler-Adler-Orden (1991), *Leopold-Kunschak-Pressepreis (2003),
- Otto von Habsburg Journalistenpreis für Minderheitenschutz und kulturelle Vielfalt (2004), *Goldenes Ehrenzeichen der Steiermark (2004),
- Verdienstorden des Landes Südtirol (2009),
- Niveaupreis des ungarischen Außenministeriums (2011),
- Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (2013),
- Großer Tiroler-Adler-Orden (2015),
- Ehrenkranz des Südtiroler Schützenbundes (2018)
- Ernennung zum Titularprofessor (20o3 durch den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kunst, Wien)
- Komturkreuz des Verdienstordens von Ungarn (2021 durch den ungarischen Staatspräsidenten, Budapest)
„Ein moderner und zugleich zuverlässiger Herold Südtirols“
Unter diesem Titel ehrte das Südtiroler Internetportal „Unser Tirol 24“ den Jubilar und schrieb:
„Reinhard Olt kennt Südtirol und seine Bewohner sowie seine Geschichte und Probleme besser als so mancher Historiker. Für ihn ist für die Gewalt in Südtirol während der 1950 und 1960er Jahre der italienische Staat hauptverantwortlich, da durch dessen Politik internationales Recht verletzt und Südtirol gleich einer Kolonie verwaltet wurde. Die Südtiroler Freiheitskämpfer sind für ihn keine Terroristen, sondern, da sie in Notwehr selbstlos gehandelt haben, um das Überleben der Tiroler und ihrer Kultur in Italien zu sichern (bis heute noch in einigen Fällen), Opfer der Justiz und Polizei.
Reinhard Olt, dem großen Freund Südtirols gratuliert namens vieler Südtiroler die Redaktion zum Geburtstag und wünscht ihm weiterhin gute Gesundheit und Schaffenskraft.“
Die Mitarbeiter des SID schließen sich aus vollem Herzen dieser Gratulation an! Lieber Professor Dr. Dr. h.c. Olt, wir schätzen Ihr Wirken für die Menschenrechte und Ihr Eintreten für unsere Landsleute in Südtirol überaus. Wir danken Ihnen und sind sicher, dass ihre Arbeit noch viele weitere Jahre bedrohten Volksgruppen einschließlich unserer Südtiroler Landsleute eine wertvolle Hilfe sein wird.