Im Südtiroler EFFEKT! VERLAG ist ein Buch erschienen, in welchem die ehemalige Südtiroler Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz das bewegte Leben ihrer Mutter Rosa Pöll-Klotz schildert.
Hier kann das Buch direkt über den Verlag bestellt werden: https://effekt-shop.it/shop/buecher/rosa-poell/
Buchvorstellung
Eva Klotz: „Rosa Pöll – Die Frau des Freiheitskämpfers“
Zeit: Dienstag, 29. November 2022, 19 Uhr
Ort: Kolpinghaus Bozen, Josefssaal
Ablauf der Veranstaltung:
- Gesanglicher Gruß
- Eröffnung und Moderation durch den Verlagsleiter Elmar Thaler
- Einführung durch die Autorin Eva Klotz
- Gesangliche Einlage
- Vorstellung durch die Historikerin Dr. Margareth Lun
- Lesung aus dem Buch
- Abschließende Worte und gesanglicher Ausklang
- Umtrunk
Das Leben einer tapferen Frau
Die 1920 geborene Rosa Pöll war die Tochter eines Bergbauern in Ulfas. Als Kind erlebte sie den Faschismus und erhielt heimlichen „Katakombenunterricht“ in deutscher Sprache. Dieses Erlebnis prägte sie und bewog sie, selbst Lehrerin zu werden.
1950 heiratete sie den späteren Freiheitskämpfer Georg Klotz, den Mitgründer des Südtiroler Schützenbundes. Als ihr Jörg nach der Feuernacht des Jahres 1961 flüchten musste, hielt sie die Familie zusammen und zog unter ärmlichen Verhältnissen sechs Kinder groß. Darunter war ihre Tochter Eva, die ihr jetzt mit diesem Buch ein Denkmal der Erinnerung setzt.
Rosa Pöll-Klotz musste Terror und die Demütigungen durch die Carabinieri in ihrem Haus und stundenlange Kontrollschikanen erdulden. Sie ließ sich nicht brechen.
Sie nahm zusammen mit ihren Kindern an dem Begräbnis des ermordeten Freiheitskämpfers Luis Amplatz teil und besuchte ihren Mann Georg Klotz im österreichischen Exil.
Am 12. Oktober 1967 wurde sie verhaftet, weil sie nicht bereit gewesen war, ihren nach Österreich geflüchteten Mann zu verraten und zu belasten.
In endlosen Verhören vor einer starken Quarzlampe erblindete sie beinahe. Ihre kleine Tochter Eva wurde ebenfalls verhaftet und stundenlang verhört. Rosa Pöll-Klotz verbrachte 14 Monate lang in Untersuchungshaft. Sie wurde nach ihrer Entlassung unter Polizeiaufsicht mit täglicher Meldepflicht gestellt. Die Wiederaufnahme ihres Lehrerberufes wurde ihr nicht gestattet. Durch das Erteilen von Nachhilfestunden und durch Gelegenheitsarbeiten hielt sie die Familie notdürftig über Wasser.
Erst nach dem Tod ihres Mannes Georg Klotz durfte Rosa Pöll-Klotz im Jahre 1976 wieder unterrichten und konnte sich dadurch eine kleine Alterspension sichern.
Sie starb im Juni 2022.
In einem Nachruf des „Südtiroler Heimatbundes“ (SHB) sagte dessen Obmann Roland Lang:
„Sie wird uns allen unvergesslich bleiben. Der Herr belohne sie für all das Gute, das sie getan hat!“