Gedenken an Paul Bacher – einen unermüdlichen Streiter für Recht und Selbstbestimmung (Teil 2/2)

Dokumentation über die Tätigkeit und die Leistungen des „Südtiroler Schützenbundes“ unter der Kommandantschaft von Paul Bacher

 Teil II: 2009 bis 2011

2009: Andreas-Hofer-Feier in Meran – Gelöbnis auf die Heimat

Über 1.000 Schützen aus allen Landesteilen sowie zahlreiche Zivilpersonen waren am 22. Februar 2009 der Einladung des Südtiroler Schützenbundes zur Andreas-Hofer-Landesfeier nach Meran gefolgt. Landeskurat Kanzler Prof. Dr. Paul Rainer hielt den Gedenkgottesdienst. „Wenn man das gesamte Land Tirol im Blick hat, dann ist Gott mitten unter uns.“

Alt-Landeshauptmann Dr. Alois Partl bei seiner Rede, neben ihm Landeskommandant Paul Bacher.
Alt-Landeshauptmann Dr. Alois Partl bei seiner Rede, neben ihm Landeskommandant Paul Bacher.

Die Gedenkrede hielt der Alt-Landeshauptmann Dr. Alois Partl in Schützentracht. Darin sagte er, dass jeder einzelne angehalten sei, das Gelöbnis auf die Heimat, die Familie als Grundzelle von Volk, Staat und Kultur, die Würde des Menschen und die Achtung vor dem Herrgott zu erneuern. Partl betonte, dass er mit großer Bewunderung vor der Tatsache stehe, dass sich die Deutschen und Ladiner im südlichen Tirol trotz 90-jähriger Trennung ihre Lebens- und Eigenart bewahrt haben.

2009: „Gegen Faschismus – Für Tirol“ – Kundgebung in Bruneck

Flugblatt des Schützenbundes mit Aufruf zur Kundgebung.
Flugblatt des Schützenbundes mit Aufruf zur Kundgebung.

Am 25. April 2009 versammelten sich in Bruneck, einem Aufruf des „Südtiroler Schützenbundes“ folgend, an die 6.000 Menschen in Bruneck, um für die Landeseinheit Tirols und gegen das faschistische Alpini-Denkmal in Bruneck zu demonstrieren, welches den Völkermord in Äthiopien verherrlicht.

Kundgebung in Bruneck.
Kundgebung in Bruneck.

Der Landeskommandant des „Südtiroler Schützenbundes“, Paul Bacher, forderte in seiner Ansprache den Abriss aller „faschistischen Schandmäler“ und erklärte in Bezug auf die Zukunft Südtirols: „Unser Volk muss endlich selbst bestimmen können, wo es seine Zukunft sieht; in einem Freistaat Süd-Tirol oder in der Rückkehr zum Vaterland Österreich.“

Auf zahlreichen Transparenten wurde die Landeseinheit Tirols gefordert.
Auf zahlreichen Transparenten wurde die Landeseinheit Tirols gefordert.

Zum Abschluss der Kundgebung wurde von zwei Jugendlichen ein Manifest verlesen, in welchem es hieß: „Niemals, zu keinem Zeitpunkt, darf dem Tiroler Volk südlich des Brenners das Recht auf Selbstbestimmung vorenthalten werden. Südtirol hat nie den Verbleib bei Italien angestrebt. Die Autonomie ist nur eine Zwischenlösung. Das Selbstbestimmungsrecht aber ist und bleibt ein Grundrecht eines jeden Volkes. Wir fordern deshalb die Unabhängigkeit und Freiheit.“

2009: Sonderausstellung „Heimat 1809-2009“ in Villanders

In der Zeit vom 24. Juni bis zum 12. Juli 2009 fand im Kulturhaus von Villanders eine von der Schützenkompanie Villanders gestaltete Sonderausstellung mit dem Thema „Heimat 1809-2009“ statt. In dieser Ausstellung wurden die Kämpfe für Freiheit und Landeseinheit von 1809 bis zur Jetztzeit dokumentiert.

Einen besonderen Schwerpunkt bildete der Teil über den Freiheitskampf der 1960er Jahre, in welchem auch Ausrüstungsstücke damaliger Freiheitskämpfer gezeigt wurden.

2009: „Süd- Tirol Die gestohlene Zukunft“

Im Herbst 2009 gab die „Arbeitsgruppe für Selbstbestimmung“, welcher Landeskommandant Paul Bacher angehörte, eine Broschüre: „Süd- Tirol Die gestohlene Zukunft“ heraus, in deren Vorwort es hieß: „Mit dieser Broschüre, die in Nord-, Ost- und Süd-Tirol erscheint, soll die Bevölkerung in ganz Tirol darüber aufgeklärt werden, wie es wirklich um Süd-Tirol steht und wie notwendig daher eine baldige Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes für Süd-Tirol ist. Als Teil des italienischen Staates wird es für Süd-Tirol nämlich keine Zukunft geben!

Titelblatt der Broschüre.
Titelblatt der Broschüre.

Diese Broschüre wurde als Beilage in Zeitungen in einer Auflage von 200.000 Stück den Tirolern in die Haushalte geliefert.

2009: Der Landesfestzug 2009 – ein großartiges Freiheitsfest

Am 30. August 2008 hatte die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes beschlossen, bei dem bevorstehenden großen Festumzug 2009 zum Gedenken an den Freiheitskampf unter Andreas Hofer im Jahre 1809 in Innsbruck wieder eine Dornenkrone als Zeichen des Schmerzes über die Landesteilung Tirols mitzutragen. Der Landeskommandant Bacher hatte dies so begründet:

„Mit der Erstellung einer neuen Dornenkrone will man im Gedenkjahr die Leiden symbolisieren, die in zwei Weltkriegen, durch den Faschismus und Nationalsozialismus und in den 1960er Jahren über Land und Leute hereingebrochen sind und eine Zukunft in Frieden und Freiheit anmahnen.“

Der ehemalige österreichische Nationalratspräsident Andreas Khol (ÖVP) war von ÖVP und SVP zum Koordinator des Festumzugs für das Gedenkjahr 2009 bestellt worden. Um Rom ja nicht zu verärgern, lehnte dieser den Wunsches der Südtiroler Schützen ab, wieder – wie schon 1959 und 1984 – eine Dornenkrone als Zeichen des Schmerzes über die Zerreißung des Landes Tirol im Landesfestzug mitzutragen. Auch Transparente mit der Forderung nach Selbstbestimmung sollten untersagt sein.

Der Landeskommandant Paul Bacher und der „Südtiroler Schützenbund“ drohten, angesichts solcher Knebelung lieber zu Hause zu bleiben. Man kam im Innsbrucker Landhaus zur Erkenntnis, dass man das politisch nicht durchstehen würde. Zähneknirschend akzeptierten die Möchtegern-Zensoren letztlich doch das Mittragen einer mit Rosen geschmückten Dornenkrone.

Auch in der Frage der Transparente setzten sich die Südtiroler durch.

Der Landesfestzug wurde durch die Unbeugsamkeit der Südtiroler Schützen zu einem großartigen Freiheitsfest und zu einem machtvollen Bekenntnis des Volkes zur Tiroler Landeseinheit.

An dem Landesfestzug in Innsbruck nahmen dann am 20. September 2009 rund 30.000 Menschen teil und mehr als 70.000 Zuseher säumten die Straßenränder.

Als die Südtiroler Schützen selbstbewusst und stolz ihre Freiheitstransparente durch die Straßen der Landeshauptstadt trugen, wurden sie von aufbrandendem Beifall und Jubel begleitet.

2009: Protest gegen Huldigungen des Faschismus

Am 9. November 2009 richtete der Landeskommandant Paul Bacher ein Schreiben an die Alpini-Vereinigung (ANA) in Mailand, in welchem er dagegen Stellung nahm, dass Vertreter dieser italienischen Veteranenorganisation  vor dem faschistischen „Siegesdenkmal“ in Bozen und vor dem in Montan befindlichen Grabmal des Erzfaschisten und Erfinders der italienischen Ortsnamen Tirols, Ettore Tolomei, Kränze niedergelegt hatten.

Kranzniederlegungen vor dem „Siegesdenkmal“ und dem Grab Tolomeis.
Kranzniederlegungen vor dem „Siegesdenkmal“ und dem Grab Tolomeis.

Aus dem Brief Bachers an die Veteranenorganisation der Alpini.
Aus dem Brief Bachers an die Veteranenorganisation der Alpini.

 

2009: Zerreißung Tirols – „Tag der Trauer“

Mit einer Presseaussendung hatte der „Südtiroler Schützenbund dazu aufgerufen, den 11. November, den Tag, an dem italienische Truppen im Jahre 1918 den Brenner und das Gebiet von Toblach erreichten, und damit die Zerreißung Tirols vollzogen, als Aktionstag „Das Land Tirol in Trauer“ zu begehen. Tatsächlich wurden an diesem Tage in den Ortschaften südlich des Brenners und westlich von Arnbach Tiroler Fahnen mit Trauerflor gehisst und es wurde damit ein Bekenntnis zur Einheit Tirols abgelegt.

2009: Vorstellung des Buches „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“ – Gedenken an die verstorbenen Freiheitskämpfer

Am 11. November 2009 stellte der „Südtiroler Schützenbund“ in Neumarkt das Buch von Helmut Golowitsch „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“ vor. In diesem Buch wurden erstmals alle Folterbriefe der nach der „Feuernacht“ von 1961 verhafteten Südtiroler politischen Häftlinge veröffentlicht. Bei der Buchvorstellung berichteten die ehemaligen politischen Häftlinge Sepp Mitterhofer, Maya Mayr und Luis Steinegger über ihre schlimmen Erlebnisse.

Das Buch „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“ – Luis Steinegger bei der Schilderung der erlittenen Misshandlungen.
Das Buch „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“ – Luis Steinegger bei der Schilderung der erlittenen Misshandlungen.

Am 22. November 2009 gedachten an die 300 Schützen des 48. Todestags von Franz Höfler in Lana. Dazu geladen hatte die Schützenkompanie Lana unter Hauptmann Eduard Graber, deren erster Oberjäger Franz Höfler nach der Wiedergründung (1958) gewesen war. Höfler war in der Nacht auf den 23. November 1961 in italienischer Untersuchungshaft aufgrund der erlittenen Folterungen verstorben.

Nach dem Einmarsch mit anschließender Heiligen Messe in der Pfarrkirche beteten die Versammelten am Grab des Freiheitskämpfers mit Schützen-Bezirkskurat Pater Christoph Waldner OT. Dann ergriff Bundesgeschäftsführer Schützenmajor. Elmar Thaler das Wort. „Franz Höfler war ein Vorkämpfer. Er war richtungsweisend“, meinte Thaler in seiner Gedenkrede. „Für uns muss gelten, Höflers Vermächtnis weiterzutragen, einzustehen für die Freiheit. Und gemeinsam, mit allen Menschen guten Willens, an der sicheren Zukunft für ein freies, selbstbestimmtes und wiedervereintes Land zu arbeiten.“

Der junge Franz Höfler wurde von den Carabinieri grausam gefoltert und starb an den Folgen der Misshandlungen. Die Schützen seiner Heimatkompanie ehrten ihn.
Der junge Franz Höfler wurde von den Carabinieri grausam gefoltert und starb an den Folgen der Misshandlungen. Die Schützen seiner Heimatkompanie ehrten ihn.

Am 8. Dezember 2009 kamen in St. Pauls/Eppan in Südtirol an die 1.500 Schützen, zahlreiche Vertreter des „Südtiroler Heimatbundes“ (SHB), der Vereinigung ehemaliger politischer Häftlinge, Politiker und viele andere Patrioten zusammen, um trotz strömenden Regens an der Gedenkfeier für den Freiheitskämpfer Sepp Kerschbaumer teilzunehmen.

Der Freund und Mitkämpfer Sepp Kerschbaumers, der ehemalige Freiheitskämpfer Sepp Mitterhofer (Bildmitte) auf dem Friedhof  von St. Pauls.
Der Freund und Mitkämpfer Sepp Kerschbaumers, der ehemalige Freiheitskämpfer Sepp Mitterhofer (Bildmitte) auf dem Friedhof  von St. Pauls.

2009: Gedenken an Dr. Josef Noldin

Am 14. Dezember 1929 war der Salurner Rechtsanwalt Dr. Josef Noldin an den Folgen von Inhaftierung und Verbannung gestorben. Am 13. Dezember 2009 hielten die Schützen am Grabmal Noldins auf dem Friedhof von Salurn eine Gedenkfeier ab.

Werner Neubauer bei seiner Gedenkrede.
Werner Neubauer bei seiner Gedenkrede.

Der österreichische Nationalratsabgeordnete und FPÖ-Südtirol-Sprecher Werner Neubauer hielt die Gedenkrede, in welcher er unter anderem sagte: „Dr. Noldin hatte die Abtrennung des Landes immer verurteilt, sich um den Erhalt der deutschen Sprache verdient gemacht und ‚Ein Tirol – von Kufstein bis Salurn‘ gefordert. Man wolle den Italienern nichts wegnehmen, aber Italien müsse die Rechte Tirols endlich respektieren, war sein Standpunkt.

Was damals galt, muss heute bei der 80jährigen Wiederkehr des Todestages Noldins erst recht Bedeutung haben, nämlich das unumstößliche Recht zur Landeseinheit.

2010: „Südtirol ohne Italien?“

Am 13. Jänner 2010 fand im Kultursaal von Villanders eine große Podiumsdiskussion zum Thema „Südtirol ohne Italien?“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Schützenkompanie „Anton von Gasteiger“ Villanders.

Der Fraktionsvorsitzender der „Südtiroler Volkspartei“ (SVP), Elmar Pichler-Rolle, sprach sich für die Selbstbestimmung aus. Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete und Südtirol-Sprecher Werner Neubauer erklärte, dass die Politik Akzente setzen sollte in Richtung Selbstbestimmung und doppelter Staatsbürgerschaft. Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der „Süd-Tiroler Freiheit“; erklärte, dass die Geschichte gezeigt habe, dass keine Minderheit auf die Dauer in einem fremden Staat sich wohl fühle und aus diesem Grund stehe für ihn die Selbstbestimmung an erster Stelle. Ähnlich äußerte sich der Landtagsabgeordnete der Freiheitlichen Partei Südtirols, Pius Leitner.

2010: Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier

Am Abend flammten auf den Bergen die Feuer als Symbole der Freiheit.

Am 21. Februar 2010 fand vor dem Gasthof „Sandwirt“ in St. Leonhard im Passeier eine von dem „Südtiroler Schützenbund“ veranstaltete Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier statt. In seiner Predigt wies der der Burggräfler Bezirkskurat Pater Christoph Waldner OT darauf hin, dass es den Großen in der Geschichte immer um die Sache, und nicht um Verehrung gegangen war. Auch heute müsse man sich für Glauben und Treue zu den eigenen Wurzeln einsetzen.

Am Abend flammten auf den Bergen die Feuer als Symbole der Freiheit.
Am Abend flammten auf den Bergen die Feuer als Symbole der Freiheit.

2010: Bacher beklagte die Haltung der österreichischen Regierung

In einem Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA) am 22. Mai 2010 beklagte der Landeskommandant Paul Bacher, dass es nur wenig Hoffnung für das Anliegen einer österreichisch-italienischen Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler als auch für die Verankerung der Schutzmachtfunktion in der österreichischen Verfassung gebe. „Scheinbar wird von Seiten Wiens immer wieder abgeblockt.“ Der Landeskommandant der Schützen vermutete auch „Angst vor einem politischen Eklat mit Italien“ in Österreich. Die Schützen würden sich aber weiterhin auch in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Volkspartei dafür einsetzen.

2010: Feuerschrift „Freistaat“ – Feuerschrift „Tirol“

Am 21. August 2010 entzündeten die Schützen des Bezirkes Burggrafenamt/Passeier oberhalb von Partschins die Feuerschrift „Freistaat“, um die Diskussion in der Bevölkerung anzuregen. In der Nacht des 27. September 2010 entzündeten die Unterlandler Schützen oberhalb von Auer eine Flammenschrift. In einer Pressemitteilung des „Südtiroler Schützenbundes“ hieß es dazu: „Damit wollen sie aller Opfer gedenken, die diese gewaltsame Teilung in den letzten 90 Jahren gefordert hat. Mit der Flammenschrift sollen die Landsleute auch an die eigene Tiroler Identität erinnert werden.“

2010: Landeskommandant Bacher für „Abnabelung von Italien“

Am 3. September 2010 forderte der Landeskommandant Paul Bacher in einer Presseaussendung die Bevölkerung und die Politiker dazu auf, sich Gedanken über die weitere Entwicklung Südtirols zu machen. Es sei aktueller denn je, öffentlich die Weiterentwicklung Südtirols bis hin zu einer völligen Abnabelung von Italien und zur Wiedervereinigung aller Tiroler Landesteile zu diskutieren.

2010: Meinungsumfrage der „Arbeitsgruppe für Selbstbestimmung“ – 95 Prozent der Südtiroler wollen keine Italiener sein

Am 11. Oktober 2010 wurde in Bozen von der überparteilichen „Arbeitsgruppe für Selbstbestimmung“, welcher auch Landeskommandant Paul Bacher angehörte, eine neue repräsentative Meinungsumfrage zum Identitätsempfinden der Süd-Tiroler vorgestellt, wonach 95 Prozent der befragten Südtiroler angaben, sich nicht als Italiener zu fühlen. In einer Presseerklärung der Arbeitsgruppe hieß es dazu: „Die politische Frage, die aus diesem Umfrageergebnis resultiert, ist daher, welchen Anspruch Italien noch länger auf Süd-Tirol hat, wenn sich 95% der Bevölkerung nicht mit Italien identifizieren?“

2010: Gedenken an den an den Folgen der Folter verstorbenen Franz Höfler – Gedenken an Sepp Kerschbaumer

Der Oberjäger der Schützenkompanie Lana, Franz Höfler, war am 23. November 1961 in der Untersuchungshaft an den Folgen bestialischer Folterungen durch die Carabinieri verstorben. Am 21. November 2010 gedachten an die 300 Schützen auf dem Friedhof in Lana ihres Kameraden. Der Gedenkredner Mjr. Efrem Oberlechner erklärte, dass das Vermächtnis Höflers der Auftrag an alle sei, sich für die Heimat Süd-Tirol einzusetzen, für einen Weg, „von diesem, uns fremden Staat Italien wegzukommen.“

Am 8. Dezember 2010 versammelten sich unzählige Schützen auf dem Friedhof von St. Pauls, um der Freiheitskämpfer der 1960er Jahre und vor allem des Freiheitskämpfers Sepp Kerschbaumer zu gedenken.

2011: Gedenken an den Freiheitskämpfer Georg Klotz

Trotz Eiseskälte kamen am 24. Jänner 2011 rund 400 Schützen und Zivilisten nach St. Leonhard im Passeier, um auf dem Friedhof des 35. Todestages des großen Freiheitskämpfers und Schützenmajors Georg Klotz zu gedenken. Die Südtiroler Historikerin Dr. Margareth Lun sagte in ihrer Gedenkrede: „Jörg Klotz war eine der Leitfiguren des Südtiroler Freiheitskampfes. Seinen Kampf für die Heimat sah Jörg Klotz als Gewissensentscheidung.“ Der heutige Kampf müsse mit der Waffe des Geistes geführt werden, sei aber wie damals eine Frage des Gewissens.

2011: Landesgedenkfeier vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Meran

Am 20. Februar 2011 versammelten sich vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Meran zahlreiche Schützenkompanien aus Süd- und Nordtirol sowie aus Welschtirol.

Landeskommandant Paul Bacher erklärte in seiner Rede, dass die Haltung der italienischen Regierung bestätige, „dass sich Südtirol eher heute als morgen von Italien verabschieden sollte.“

2011: Gedenkfeier für Franz Innerhofer

Am 16. April 2011 fand in Marling eine von dem „Südtiroler Schützenbund“ würdevoll gestaltete Gedenkfeier zum 90. Todestag des von den Faschisten ermordeten Lehrers Franz Innerhofer statt.

Der Landeskommandant Paul Bacher (links) und der Südtiroler Alt-Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner (rechts) legten in ihren Reden klare Bekenntnisse für die Freiheit Tirols ab.
Der Landeskommandant Paul Bacher (links) und der Südtiroler Alt-Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner (rechts) legten in ihren Reden klare Bekenntnisse für die Freiheit Tirols ab.

Am 30. April 2011 schied Paul Bacher aus seinem Amt als Landeskommandant, wirkte aber uneigennützig in seiner Kompanie in Gries weiter und unterstützte auch seinen Nachfolger, den Landeskommandanten Elmar Thaler nach Kräften.

Er unterstützte auch den FPÖ-Südtirol-Sprecher Werner Neubauer, der in der Schützenkompanie „Major Josef Eisenstecken“ in Gries sein Schützenkamerad war.

Am 28. April 2012 durfte der neue Landeskommandant Elmar Thaler seinen Vorgänger Paul Bacher ehren und zum Ehrenlandeskommandanten ernennen.

Wir gedenken dieses aufrechten Landsmannes in Trauer und werden sein Andenken stets in Ehren halten!