„ciao! bella, ciao, ciao, ciao!“ – „Lebe wohl, Schöne, lebe wohl, lebe wohl“

Der Südtiroler Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher, sein „Tag der Befreiung“ und die von ihm verehrten Partisanen

Auch in diesem Jahr ließ es sich der Südtiroler Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher nicht nehmen, am 25. April 2024 seine Verbundenheit mit Rom durch seine Teilnahme an der Feier des italienischen „Tages der Befreiung“ in Bozen zu betonen. Zusammen mit dem Bozener Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vertretern der „Partisanen“-Organisation ANPI sang er ein die damaligen Partisanen verherrlichendes Lied „ciao! bella, ciao, ciao, ciao!“.

Auf der Internetseite der italienischen Tageszeitung „Alto Adige“ wurde diese Szene schön dargestellt unter der Überschrift:

„Fest der Befreiung, Caramaschi und Kompatscher singen zusammen das Lied ‚Bella Ciao‘“

Von dem angeblichen „Partisanenlied“ sind weder Autor noch Entstehungsgeschichte bekannt. Sehr seltsam! Angeblich wurde es bereits im Zweiten Weltkrieg von den italienischen Partisanen gesungen. Es gibt aber auch die Vermutung, dass die heute zu den beliebtesten Kampfliedern der politischen Linken gehörende sentimentale Verherrlichungshymne erst nach 1945 geschaffen wurde.

Una mattina mi son svegliato,
o bella, ciao! bella, ciao! bella, ciao, ciao, ciao!
Una mattina mi son svegliato,
e ho trovato l’invasor.

Eines Morgens erwachte ich
O Schöne, tschau, Schöne, tschau, Schöne, tschau, tschau, tschau!
Eines Morgens erwachte ich
und fand den Eindringling vor.

In dem Lied heißt es weiter, dass der Partisan nun in den Kampf gegen den deutschen „Eindringling“ aufbrach und seine Schöne bat, ihn zu begraben, falls er sterben sollte. Und Blumen von seinem Grab sollte sie weiterschenken. Ergreifend!

Das tatsächliche Geschehen: Ab dem „Tag der Befreiung“ – Abschlachtungen von Menschen durch Nachkriegs-Partisanen

Am 5. April 1945 hatten die alliierten Streitkräfte die deutsche Front in Italien durchbrochen und die deutschen deutschen Truppen fluteten nun chaotisch nach Norden, der eigenen Heimat zu.

Nun ergriffen straff organisierte kommunistische Partisaneneinheiten die Initiative. Am 25. April 1945 brach in großen Städten wie Bologna, Padua und Mailand ein Aufstand kommunistischer Partisanen los, die Jagd auf politische Gegner machten, Mordtaten vollbrachten und in weiten Landstrichen die Macht an sich rissen. Dieses Geschehen wird bis heute in Italien als „Tag der Befreiung“ und der Geburt des nunmehr demokratischen Staates Italien gefeiert.

Der Historiker Roberto Beretta hat in seinem 2005 erschienenen Buch „Storia dei preti uccisi dai partigiani“ („Geschichte der von den Partisanen umgebrachten Priester“) 129 Fälle grausam abgeschlachteter Priester und eines vierzehnjähriger Seminaristen dokumentarisch behandelt.

Links: Das Buch von Roberto Beretta. Rechts: Bild des ermordeten Seminaristen Rolando Rivi.
Links: Das Buch von Roberto Beretta. Rechts: Bild des ermordeten Seminaristen Rolando Rivi.

Räuberische Mörderbanden als „Nachkriegspartisanen“ in Südtirol

In Südtirol traten erst nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 2. Mai 1945 italienische „Freiheitskämpfer“ öffentlich auf. Sie plünderten vor allem Südtiroler. Schlimmsten Terror aber verübten Räuberbanden aus südlichen Gefilden wie der Provinz Belluno, die als „Partisanen“ in die deutsch und ladinisch besiedelten Gebiete einfielen. Sie raubten und plünderten in Bozen, Salurn, Naturns und an anderen Orten. Es kam zu zahlreichen Verschleppungen und zu Morden im Grödental.

Die Gräber von vier Ermordeten, die auf dem Friedhof von St. Christina bestattet wurden, sind heute noch zu sehen.

Des Landeshauptmannes seltsames Verhältnis zu der italienischen Partisanenvereinigung „ANPI“

Offenbar weiß Landeshauptmann Dr. Kompatscher nicht, was sein Parteiorgan „Volksbote“ im Jahr 1945 über die sogenannten italienischen „Partisanen“ in Südtirol geschrieben hat.

„Was aber den aktiven Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft anbelangt, so müssen wir einmal feststellen, dass wir vor dem Waffenstillstandsvertrag nie einen italienischen Partisanen in Südtirol gesehen haben. Und die Herren, die sich nach dem 3. Mai 1945 als Partisanen gebärdet haben, können wir wirklich nicht als solche anerkennen.“

Ungeachtet dieser Tatsache ließ der Südtiroler Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher am 28. April 2016 eine Vereinbarung mit der „Nationalen Vereinigung der Partisanen Italiens ANPI“ unterzeichnen, in welcher diesem Partisanen-Traditionsverband ein Mitgestaltungsrecht bei dem Zeitgeschichte-Unterricht an Südtirols Schulen eingeräumt wurde durch Bereitstellung von Inhalten und Materialien für den Geschichtsunterricht und Durchführung von Seminaren und Tagungen.

 Kompatschers Kommentar dazu: „ciao! bella, ciao“.