Erinnerung an einen der bedeutendsten Künstler Tirols: Heinrich Natter (1844 – 1892)

Auf dem Bergisel in Innsbruck erinnert ein großes Denkmal an den Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer, der hier vor 210 Jahren als Sieger aus einer bedeutenden Schlacht hervorging. Dieses Denkmal auf geschichtsträchtigem Boden ist seitdem Zeuge großer Versammlungen und großer Protestkundgebungen gewesen, die alle in Zusammenhang mit der nach wie vor ungelösten Südtirol-Frage standen und stehen.

Kundgebung für die Rückkehr Südtirols nach Österreich am 2. Mai 1946

Der Schöpfer dieses großartigen Denkmals ist jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten und nur wenige Landsleute wissen, dass es sich bei ihm eine herausragende Persönlichkeit der österreichischen Kunstgeschichte handelt.

Sein Urenkel, Dr. Norbert Freiherr van Handel, hat dem SID dankenswerter Weise nachstehende Biographie seines Urgroßvaters zur Verfügung gestellt.

Über den Autor:

Dr. Norbert Freiherr van Handel (*6.4.1942) ist in Steinerkirchen (Oberösterreich) im Schloss Almegg zu Hause. Von Beruf ist er Unternehmer. Die Familie van Handel kam im 13. Jh. aus der Ortschaft Handel im holländischen Nordbrabant und stand bis 1806 im Dienste des Deutschen Ordens, zuletzt mit Sitz in Mergentheim.

In der Folge trat Paul Anton Freiherr von Handel, Ministerresident des deutschen Bundes in Frankfurt, in kaiserliche Dienste. Er und seine Nachfahren waren mit den Herrschaften Hagenau und Almegg erbliche Mitglieder des „ob der ennsischen Herren- und Ritterstandes“. Die Familie diente dem kaiserlichen Haus und Österreich in zahlreichen militärischen und politischen Funktionen. Sehr bekannte Persönlichkeiten der Familie sind vorzuweisen: u.a. die Autorin Enrica von Handel-Mazetti, der Schriftsteller Clemens Brentano, sowie der berühmte Bildhauer Heinrich Natter, Urgroßvater des Autors, dem der heutige Beitrag gilt. Auch als Buchautor ist Norbert van Handel zu erwähnen: „Doppelmord. Sommer 1914: Von Sarajewo bis zur Kriegserklärung“, erschienen im Eigenverlag.

2008 erfolgte durch Norbert van Handel eine Neugründung des „St. Georgs-Ritterordens“, dessen Großmeister Karl v. Habsburg und dessen stellvertretender Großmeister Georg v. Habsburg ist. Bekannte Politiker aus verschiedenen Parteien gehören diesem Orden an: Landeshauptmann a.D. Dr. Luis Durnwalder, Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann a.D. Dr. Josef Pühringer, Bundesminister a.D. Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter, Landeshauptmann a.D. Univ. Prof. Dr. Franz Schausberger, Landeshauptmann a.D. Univ. Prof. DDr. Herwig van Staa, Landeshauptmann von Oberösterreich Mag. Thomas Stelzer, Bundesminister a.D. Dr. Werner Fasslabend, NR-Abg. Dr. Karlheinz Kopf, NR-Abg. Dr. Reinhold Lopatka, Bgm. Mag. Siegfried Nagl, Bundesminister a.D. Mag. Karl Schlögl, Bundesminister a.D. Dr. Harald Ofner, Vizekanzler a.D. Mag. Herbert Haupt, FPÖ-Bundesparteiobmann Ing. Norbert Hofer, Abg. Dr. Ursula Stenzel und viele andere mehr.

Dr. Norbert van Handel war Mitglied der ÖVP, wechselte jedoch vor kurzem zur FPÖ.

 Der Tiroler Bildhauer Heinrich Natter (1844 – 1892)

von Dr. Norbert Freiherr van Handel

Als Heinrich Natter am 13. April 1892 starb, kam Gustav Klimt, der Natter besonders schätzte, gerade nach Wien von einer Auftragsreise zurück.

Er eilte direkt vom Bahnhof zu Natter, den er Meister nannte und entwarf das rührende Bildnis des dem Leben Entrissenen.

Das von Gustav Klimt gemalte Bild des Verstorbenen

Mein Urgroßvater wurde nur 48 Jahre alt. Er war nicht nur der bedeutendste Tiroler Bildhauer, sondern auch einer der namhaftesten Vertreter seiner Zunft im Kaiserreich und in den umliegenden Ländern.

Wie viel er noch geschaffen hätte, weiß man nicht, wie das bei allen jung verstorbenen Künstlern der Fall ist. Da er aber bis zuletzt zahlreiche Pläne hatte, darf man wohl erwarten, dass der Kunstwelt vieles entgangen ist.

Sehr gut wird Natter von seinen Freunden nach seinem Tod beschrieben:

„Er konnte so recht von Herzen lachen und mit seiner echten Lustigkeit mitreißen. Manchmal ein heftiger Berserker, oft ein Kind, das auch in launigen Märchen und Legenden aus dem Stegreif seinen natürlichen Kindersinn kundgab. Andreas Hofer ist Natters eigenes Denkmal, so stämmig stand er selber da, so fest hielt er das Banner und mit so entschiedener Geste wies er auf sein Gebiet, die Kunst (das er beherrschte) hin“.

Familie und Kindheit

 Die Familie Natter kam ursprünglich aus dem Schwabenland, wo sie sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. 1629 ließ sie sich in Rietz im Oberinntal nieder.

Der Vater des Künstlers, Anton Natter, studierte Biologie und Medizin und wurde Gemeindearzt im Südtiroler Graun. Dort übte Dr. Natter über 40 Jahre seinen Beruf aus, (sein Ruf als tüchtiger Arzt hatte sich verbreitet und er wurde auch zu gefährlichen Operationen in die Schweiz berufen).

Nach achtjähriger Trauzeit heiratete er 1837 die Gerberstochter Maria Stanger – die Mutter unseres Künstlers Heinrich – der das dritte von fünf Kindern war und am 16. März 1844 zur Welt kam.

Schon drei Jahre später aber ereilte die Familie ein tragisches Geschick. Auf dem Rückweg von einem Kirchenbesuch stürzte Maria mit ihrem achtjährigen Sohn Josef in einen reißenden Bach und konnte nur noch tot geborgen werden.Die Kinder hatten ihr gute Mutter verloren – der Vater eine liebende Gattin.

Da die vier übriggebliebenen Kinder eine weibliche Hand benötigten, heiratete Dr. Natter ein zweites Mal. Auch seine zweite Frau bemühte sich, die temperamentvollen Kinder entsprechend zu erziehen, was sicher nicht ganz leicht war. „Ich tausche mit keinem wohlbehüteten Stadtkind meine freie, schöne Jugendzeit, die ich am Lande verlebt habe. Dort werden die Kinder manuell geschickt, man sieht oft Fünfjährige weiches Holz spalten. Sie lernen sich selbst helfen, werden findig, bekommen frühzeitig Selbstvertrauen.“, pflegte Heinrich Natter in Erinnerung an seine Jugend zu sagen.

Als Heinrich schulpflichtig wurde, wurde er in die Volksschule nach Rietz geschickt, wo er einen besseren Unterreicht als in Graun genießen konnte. Er besuchte später das Realgymnasium in Innsbruck.

Da der Schulerfolg nicht entsprach, beschloss Heinrich aus Angst vor der Strafe des Vaters durchzubrennen und begab sich mit seinem Bruder auf Wanderschaft, die sie bis nach Italien brachte. Endlich, nach zweimonatigem Herumziehen, sahen sich die Knaben gezwungen, heimzukehren, denn der jüngere Bruder Natters, Eduard, war erkrankt. Die Aufnahme des Vaters war liebevoll, obwohl die Buben eine harte Strafe fürchteten.

Lehrjahre

Jetzt schon zeigte Heinrich eine auffallende Geschicklichkeit beim Schnitzen, sodass er für fünf Jahre in die Lehre zum Steinmetz und Bildhauer Pendel in Meran gegeben wurde.

(Sein Bruder Eduard, mit dem er von der Schule ausgerissen war, wanderte nach Mexiko aus, wo er unter Kaiser Maximilian am Bürgerkrieg teilnahm und seitdem verschollen blieb.)

Heinrich zeigte sich sehr talentiert und renovierte vorerst vor allem Kapellen, schnitzte Heiligenfiguren und bewegte sich immer häufiger in höheren Kreisen.

Wir hören von Vladimir von Rilsky, einem jungen polnischen Aristokraten oder von Romet von Atzwang aus einer alten Tiroler Adelsfamilie mit hübschen jungen Töchtern, die Heinrich verehrte. Das Verhältnis zu seinem Lehrherren Pendel wurde aber immer schlechter und Heinrich sehnte das Ende der Lehrzeit herbei. Es war ihm klar geworden, dass nur ein richtiges Kunststudium seine Talente entfalten konnte.

Natter zog es an die Akademie nach München. Dort angekommen wurde der 19-Jährige zwar aufgenommen, gleichzeitig wurde ihm aber bedeutet, dass ihm eine gediegene Vorbildung im Zeichnen fehle. Diese Ausbildung holte er an der Polytechnischen Schule in Augsburg nach.

Gleichzeitig verdiente er aber durch Holzschnitzarbeiten, die ihm sein polnischer Freund Vladimir von Rilsky vermittelte – ein lateinisches Kreuz wurde sogar als Geschenk an den Bischof von Lemberg gesandt. Auch der Bischof von Augsburg kaufte einen Christus am Kreuz und auch profane Werke fanden ihre Abnehmer.

Im Frühjahr 1864 kehrte Natter nach München zurück, erkrankte aber an einem schweren Hungertyphus, wie man damals sagte, und schwebte zeitweise zwischen Leben und Tod. Um sich gänzlich zu erholen reiste er in seine Heimat, verweilte bei seinen Freunden Atzwang in Meran und besuchte seine Schwester Agnes in Riva, die kürzlich den Oberstleutnant Heinrich Seidl geheiratet hatte.

In die Akademie nach München, damals unter der Leitung Wilhelm von Kaulbachs, zurückgekehrt, lernte Natter auch Moritz von Schwind kennen. In Ferienzeiten fand Natter, nun Akademiker, im Kloster Pfaffenhofen in Tirol Beschäftigung. Pater Lener, der dem Kloster vorstand, ließ große Schnitzwerke von ihm ausführen und entlohnte ihn reichlich.

Durch die Freigiebigkeit des Paters kam schließlich ein ansehnliches Sümmchen zustande und Natter beschloss, nach Venedig zu gehen. Doch dort ging ihm bald das Geld aus und die Rettung war das Zusammentreffen mit dem Engländer Josef Geldart. Geldart war Maler und beschäftigte sich vor allem mit den Geheimnissen der Farben der großen Italiener des 16. Jahrhunderts.

Die Begegnung mit Geldart vertraute Natter später seinem Freund, dem bekannten Kunstkritiker Ludwig Speidel an, ebenso wie ein märchenhaftes Jugenderlebnis das Natter lebenslang begleitete:

Er, Natter, sei einmal, so berichtet Speidel, wie es Landessitte in Tirol ist, an einem Sonntag mit einer Speckschwarte und einem Stück Brot in den Wald gegangen und habe an einer Quelle, die den Trunk bot, mit anderen jungen Leuten seinen Imbiss verzehrt. Auf einmal hörte er einen fremden Vogel singen, der sich immer tiefer in den Wald verzog. Er sei ihm neugierig nachgegangen und endlich sei der große, bunt befiederte Vogel, den er nachmals vergeblich in der Naturgeschichte gesucht habe, auf einer Buche sitzen geblieben und habe ihm gar wunderliche Dinge zugesungen. ‚Merk auf, Heini’, habe er ihm zugerufen, ‚Was ich dir sage: In zehn Jahren werde ich silberne Eier legen und wieder in zehn Jahren goldene. Wenn du nicht dumm bist, so wirst du sie finden.’ Und damit sei der Vogel verschwunden. „Natter“, so Speidel, „meinte, dass alles eingetroffen sei. Nach zehn Jahren verweilte er als armer Handwerksbursche in Venedig. Ein fremder Mann, ein Engländer, habe sich seiner aus eigenem Antrieb hilfreich angenommen. Nach wieder zehn Jahren aber habe er in München seine Existenz als Mann und Künstler begründet.“

Kunstreisen

Die Zeit nach 1866, also nach der Niederlage von Königgrätz, war der Anfang der längsten Friedensepoche der Monarchie. Man kann vielleicht von einem zweiten Biedermeier oder auch von einer zweiten Romantik sprechen, die vor allem sensible künstlerische Menschen in ihren Bann zog.

Im Krieg gegen Italien, 1866, wurde Natter dem Tiroler Jägerregiment zugeteilt, wo er sich sehr tapfer verhalten haben muss, denn ihm wurde die Tapferkeitsmedaille verliehen.

Natter arbeitete nun rastlos. Er ging nach Florenz und fand rasch Zutritt zur künstlerischen Gesellschaft der Hauptstadt der Toskana, wo er neben vielen anderen auch den großen Architekten Gottfried Semper – den Erbauer der Semperoper in Dresden – kennen lernte.

Nach Florenz ging Natter nach Rom, um die Wunderwerke der bildenden Kunst in der italienischen Hauptstadt zu studieren. Ständig stand der junge Tiroler mit seinem Vater in Kontakt, der einmal resigniert schrieb:

„Es ist mir unendlich leid, dass ich Dich wieder ohne Hilfe in der weiten Welt wissen muss.“

Und mit leisem Humor ergänzte er:

„Indessen bist Du mit den Launen der Fortuna so gut bekannt und daher kommt es, dass Du Dich in alle Lagen schicken kannst.“

Erste Erfolge 1868-1874

 Im Herbst 1868 begab sich Natter wieder nach München. Viele Freunde waren bemüht, den jungen Künstler – Natter war 24 Jahre alt – zu fördern.

In kürzester Zeit hatte Natter einen Freundeskreis, worunter nicht nur Richard Wagner, Franz Liszt oder Richard Nietzsche, sondern auch Herzog Max in Bayern, der Vater der Kaiserin Elisabeth von Österreich, waren.

Mit Max von Bayern pflegte er regelmäßig an bestimmten Abenden in einem Trio die Flöte zu blasen. Die Aufträge des jungen Bildhauers mehrten sich rasch. Im Erdgeschoss des Münchner Kunstvereins fand er ein passendes Atelier, wo Werk um Werk entstand.

Portraits wechselten sich mit Fantasiegestalten, Ernstes sich mit Heiterem ab. Immer freier wurde der Künstler in seiner Manier, immer größer in seiner Auffassung. Mit der Büste der Pianistin Sophie Menter zeigte er erstmalig sein vollendetes Können im Portraitfach.

Büste der Sophie Menter

In kürzester Zeit fand sich sein Atelier im Mittelpunkt der öffentlichen Anerkennung. Auch Prinz Luitpold versäumte es nie, dem Künstler – übrigens auch später in Wien – die Ehre seines Besuches zu schenken.

Es war die Zeit, in der die Verherrlichung des Deutschtums nach dem Tag von Sedan von der allgemeinen Stimmung getragen wurde. Wagners Ring der Nibelungen beschäftigte die Menschen und Natter beschäftigte sich mit den germanischen Heldensagen. Er erfüllte sich seinen größten Wunsch, eine Kollosalfigur des Wotans im Kehlheimer Marmor auszuführen, die im Jahr 1873 nach Wien in die Weltausstellung geschickt wurde.

Zahlreiche Portraitbüsten entstanden. Für den plastischen Schmuck von Gebäuden modellierte Natter Karyatiden, dekorative Kollosalbüsten. Die zahlreichen Aufträge aus Deutschland und der österreich-ungarischen Monarchie machten aus Natter einen fahrenden Bildhauer:

In Wien, in Prag, in Leipzig, in Darmstadt, in Frankfurt und in zahlreichen anderen Orten hatte er Bestellungen erhalten. Anlässlich einer sommerlichen Rast in Graun modellierte er das rührende Bild seines Vaters.

Bildnis von Anton Natter, Gemeindearzt im Südtiroler Ort Graun

Natter arbeitete mit unglaublicher Schnelligkeit. Damals war er noch lebensstark, schuf gewaltig, trank gewaltig und genoss das Leben.

Wotan stellte er in düsterer, protziger Kraft als Urgott der Deutschen dar. Den Flügelhelm auf dem gesenkten Haupte blickt er finsteren Auges aus dem bartumhüllten Antlitz.

Die aus Marmor gefertigte überlebensgroße Statue des Gottes Wotan.

Familiengründung

Es war nun die Zeit gekommen, wo Natter ernstlich daran dachte, seinem unsteten Künstlerleben ein Ende zu bereiten und eine eigene Familie zu gründen. Seine Wahl fiel auf Ottilie Porges die junge Witwe, geb. Hirschl, die aus einem künstlerischen Haus stammte, in dem Natter nicht nur häufig verkehrte, sondern das auch von Anfang an in Natter den gottbegnadeten Künstler sah, der wie ein Wirbelwind durch die damals so lebendige Kunstgesellschaft stürmte.

Natters zukünftige Frau beschreibt in der Sprache der damaligen Zeit berührend, wie sie den Vater des Künstlers, Dr. Anton Natter, kennenlernte. Lassen wir sie in eigenen Worten sprechen:

„Wir verabredeten ein Zusammentreffen in Martinsbruck, nebst der Heimat meines Verlobten. Heinrich und ich langten vor dem Vater dort ein. Um dem alten Herren ein Stück entgegen zu gehen, stiegen wir die steilen Windungen der Poststraße hinan. An einer Biegung des Weges kam ein Landwägelchen zum Vorschein. Sogleich erkannte ich den Vater an seinem breiten, von weißen Haaren und Bart umrahmten Gesicht. Er lenkte selbst sein berüchtigtes Maultier, und ihm zur Seite saß sein Freund, der hagere Bürgermeister von Graun, in seiner bäuerlichen Kleidung. Das gemütlich trabende ‚Muli’ wollte bei unserer Begegnung nicht halt machen. Es sträubte sich, schlug aus, versuchte Ansätze zu einem Galopp, bis Heinrich ihm in die Zügel fiel und es anhielt. Der Starrsinn des ‚Muli’ gab der Förmlichkeit unserer ersten Begegnung eine humorvolle Wendung. Das Bild, das ich mir vom Vater gemacht hatte, wurde durch ihn selbst weit übertroffen. Eine patriarchalische Vornehmheit und eine herzliche Güte lagen in dem strammen, selbstbewussten Wesen des ehrwürdigen Mannes. In wohlgesetzten Worten sprach er seine heimische Mundart. Er beglückte mich mit seiner ganzen väterlichen Liebe, wodurch der Herzensbund zischen Heinrich und mir erst seine Weihe erhielt.“

Nicht so leicht war, die Einwilligung der Eltern der Braut zu erhalten. Der Vater, Moritz Hirschl, ein erfolgreicher Industrieller, hielt an hergebrachten Anschauungen fest, die nicht leicht zu erschüttern waren. Die entscheidende Auseinandersetzung zwischen ihm und Heinrich fand in Salzburg statt. Es war eine harte Werbung. Schließlich gelang es Natter aber, den besorgten Vater durch den Ernst seines Auftretens für sich einzunehmen – nach einer vierstündigen Unterredung hatten sich die beiden geeinigt. Nicht so leicht war es bei der Mutter: Sie konnte nicht an das Glück ihres Kindes an der Seite eines Künstlers glauben. Schließlich gab sie aber kurz vor der Heirat, die am 17. Oktober 1874 in Wien stattfand, ihre Zustimmung.

Das Ehepaar Natter

Professor Caspar Zumbusch, von dem wir noch hören werden, war der Trauzeuge Natters. Gleich nach der Vermählung fuhr das junge Ehepaar nach München und Natter stürzte sich wieder in die Arbeit. Die Natters führten ein offenes Haus und zahlreiche Künstler und Freunde nahmen gerne ihre nie versiegende Gastfreundschaft an.

Oft saßen die Freunde bis spät in die Nacht bei einem Krug Tiroler Rotwein zusammen, deklamierten Gedichte, wobei vor allem das „Trinklied eines fahrendes Landsknechtes“ mit dem Refrain „Herr Wirt noch eine Kanne, noch eine Kanne her“ den Höhepunkt bildete, wenn der Humor bereits in eine bacchantische Stimmung übergegangen war.

Fast mit allen bedeutenden Künstlern seiner Zeit, vor allem auch mit Franz Defregger und Franz Lenbach, verband Natter eine tiefe Freundschaft.

Aus Wien erreichte Natter erstmals die Nachricht, dass man für ein Standbild Walthers von der Vogelweide sammelte. Alte Dichtungen der Minnesänger Zeit wollte man neu aufleben lassen. Gleichzeitig arbeitete Natter an einem Siegfried-Denkmal.

Immer mehr wandte sich Natter aber Wien zu, das damals glänzende Hauptstadt, nicht nur eines großen Reiches, sondern auch eines Mekkas der Kunst war. Sein Schwiegervater stellte ihm in Aussicht, ein passendes Atelier zu bauen, in dem seine Schaffenskraft entsprechend zur Geltung kommen würde. Auch Gmunden, wo seine Schwiegereltern eine Villa hatten, besuchte Natter oft.

Neben dem kunstsinnigen Anton Sartori knüpfte der Künstler vor allem mit Graf und Gräfin Prokesch-Osten und dem Hofschauspieler La-Roche weitere Beziehungen an. Kurze Zeit später wurde La-Roche von ihm modelliert.

Haydndenkmal

Nachdem Natter seinen Wohnsitz nach Wien verlegt hatte, dauerte es einige Zeit, bis er dort wirklich Fuß fasste. Die ungezwungene Geselligkeit in der Kaiserstadt sagte seinem frischen Temperament zu. Auch sein alter Vater reiste von Tirol an und wohnte bei ihm. Mit dem Komponisten Karl Goldmark, der zu der Zeit in Fusch im Glocknergebiet wohnte, verband ihn eine herzliche Freundschaft, die in dessen Portrait zum Ausdruck kam.

Goldmark liebte die Einsamkeit, nannte sich „Der Alte vom Berge“ und gesellte sich nur hie und da zu seinen Freunden, die ihn besuchen kamen.

Nun stellte Natter auch das schon in München vorbereitete Siegfried-Denkmal fertig, das später im Parke des Fürsten Wilhelm von Hanau, des Sohnes des letzten Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Kassel, seinen Platz fand.

Am wichtigsten aber war in jenen Tagen, dass sich ein Haydnkomitee bildete und man Natter um eine Skizze für ein mögliches Denkmal bat. Vorbild war ein Wachsminiaturenbildnis, vor dem Haydn selbst im Jahre 1803 gesessen hat und das sich noch in Familienbesitz befindet. Natter gelang es auch, die Totenmaske des großen Komponisten ausfindig zu machen, die im Privatbesitz der berühmten Tänzerin Fanny Elßler war.

Als Fanny Elßler erfuhr, dass Natter sich die Maske ausgeborgt hatte, schrieb ihre Nichte sehr höflich unter anderem:

„Meiner Tante wäre es deshalb sehr angenehm, wenn Herr Natter ihr das Vergnügen seines Besuches geben wollte. Freitag und Sonntag ist sie von 11 bis 3 Uhr immer zu sprechen. Herr Natter würde ihr dann am besten sagen können, wann und ob sie sein Atelier besuchen könnte.“

Man kann sich vorstellen, mit welcher Freude der Künstler Fanny Elßler besuchte, die schon zu Lebzeiten eine Legende war.

Natters Entwurf fand in allen Punkten die Zustimmung des Haydnkomitees, das sich um die Finanzierung bemüht hatte, sodass es dem Künstler zur Ausführung übergeben wurde. Seine künstlerische Stellung in Wien endgültig war endgültig gefestigt.

Fürst Bismarck

 Nun häuften sich die Anfragen für Aufträge. Von einem Freund im Rheinland kam die Anfrage, ob Natter eine Bismarck-Büste modellieren könnte.

Er begab sich nach Berlin und berichtete: „Berlin ist teuer, hat lange nicht den fröhlichen, heiteren Charakter von unserem Wien. Gewaltige, großartige Bauten, herrliche Architekturen, festliche Frauen und brummige Herren, sehr schmutzige Gassen. Umgebung gräulich. Plätze herrlich, Auslagen geschmackvoll“.

Und über Bismarck: „Den Allgewaltigen habe ich heute morgens 9 ¼ Uhr gut und deutlich gesehen, auch später noch durchs Fenster, wo er mit dem Kaiser sprach, die beiden nebeneinander; Hinter ihnen eine Menge hoher Militärs, gewaltige und großartige Menschen. Hier sind die meisten Menschen um zwei Köpfe höher als unser österreichischer Schlag, ich habe großen Respekt vor diesem Militär. Die armen Franzosen, die solche Fäuste spüren mussten!“

Es war aber nicht leicht für Natter, Bismarck persönlich zu treffen. Hören wir ihn selbst:

„Es ist vollbracht, ich bin gestern im Abgeordnetenhaus dem Bismarck vorgestellt worden, und konnte ihn durch volle vier Stunden studieren. Er war sehr erregt, hat mich aber sehr freundlich, soweit es seine Zeit erlaubte, gesprochen. Und er hielt eine prachtvolle Rede. Grandios! ‚Herr Natter’, sagte der Gewaltige zu mir, ‚Genieren Sie sich nicht, schauen Sie mich nur gut an. Aber ich muss arbeiten.’“

Nach Wien zurückgekehrt überließ sich der Künstler temperamentvoll und freudig seinen zwei schönen Aufträgen, der Bismarck-Büste und der endgültigen Ausführung der Haydn-Statue, die 1887 fertig gestellt wurde und heute noch an ihrem ursprünglichen Platz an der Mariahilfer Straße bewundert werden kann.

Immer wieder zog es Natter im Sommer, als die Stadt zu heiß wurde, nach Tirol. Heitere Gesellschaften, lokale Feste, Jagden, führten Natter in das Milieu seiner Heimat zurück, mit der er im Grunde genommen immer, so sehr er auch Weltmann geworden war, vom Herzen her verbunden war.

Die Büste des Fürsten Bismarck

Erzherzog Franz Karl

 In Wien kam Fürst Hohenlohe, der Obersthofmeister des Kaisers, auf Natter zu, der eine Büste des Erzherzogs Franz Karl in Marmor als Geschenk für Kaiser Franz Joseph ausführen sollte. Das Portrait gelang vorzüglich. Der liebe, gütige Gesichtsausdruck war von sprechender Ähnlichkeit und besonders gut getroffen.

Ottilie, die Frau des Künstlers, erinnerte sich an den Erzherzog, „wenn er im Prater langsam daher schritt oder im großen, goldgelben Glaswagen mit den sechs Schimmeln und dem Vorreiter die Praterstraße entlang fuhr und mit unbedecktem Haupte immerfort grüßend, seinen Wienern freundlich zunickte.“

Büste des Erzherzogs Franz Karl

Ottilie Natter erinnerte sich vor allem auch an eine lange zurückliegende Begegnung mit dem Erzherzog, der sie als Kind einmal im Prater liebreich ansprach: „Du sollst nicht gegen den Wind laufen“, sagte er, „sonst kriegst an Husten, Mäderl.“

Nun kam es aber zur großen Enttäuschung: Die Frühlingsausstellung im Künstlerhaus sollte die Büste des Erzherzog Franz Karl an einem günstigen Platz präsentieren. Der Obmann der Ausstellung, Professor Zumbusch – obwohl sein Trauzeuge –  der eifersüchtig auf Natter war, veranlasste jedoch, dass vor dem Rundgang des Kaisers die Werke Natters weggeschafft wurden. Natters offener, fröhlicher Charakter war den Intrigen des Künstlerlebens in Wien schutzlos ausgeliefert.

Zwingli Denkmal in Zürich

 Eines der bedeutendsten künstlerischen Ereignisse im Leben Natters sollte die Ausschreibung eines Zwingli-Denkmals in Zürich werden. 41 Künstler reichten ihre Entwürfe ein. Natter schrieb: „Es wäre unter solchen Verhältnissen vermessen, anzunehmen, dass ich gewinnen würde.“

Am 15. Juni 1882 erreichte ihn, der gerade in Gmunden weilte, die telegraphische Nachricht eines Freundes: „Du hast den ersten Preis!“

Seine Frau Ottilie schreibt: „Ich vergesse den Augenblick nie, als ich meinem Gatten, der gerade in unser Höfchen trat, das Telegramm mit den Worten übergab: ‚Heinrich, du hast den ersten Preis.’ Bleich wie eine Statue bleib er stehen, nahm den Hut ab, feierlich wie zum Gebete: ‚Gott sei Dank’, bracht er mit gepresster, tiefer Stimme hervor und Tränen rollten über seine Wangen.“

Die Plätze nach Natter wurden vom Erzgießer und Bildhauer Ferdinand von Miller junior aus München und dem Schweizer Bildhauer Ferdinand Schlöth, die Natter aus Rom kannte, besetzt. Diese drei Künstler wurden nun vom Zürcher Auswahlkomitee, das noch einige Änderungswünsche hatte, für die endgültige Errichtung des Denkmals in Aussicht genommen.

Natter reiste mit etwas modifizierten Skizzen nach Zürich, wo der als zweiter in die engere Auswahl Einbezogene, der Schweizer Bildhauer Ferdinand Schlöth, einen neuen Vorschlag für das Monument vorgelegt hatte. Natter meinte „Nun habe ich meinen Gegner gesehen, die Statue des Herrn Schlöth, und finde diese durchaus nicht schön und noch weniger bedeutend.“

Auch das Zwingli-Komitee war dieser Meinung „Ihre Statue hat einstimmig gesiegt, kommen Sie beförderlichst hier her.“

Natter reiste also froh gestimmt mit seiner Frau wieder nach Zürich, wurde dort festlich empfangen, der Vertrag wurde sofort geschlossen: Er war kurz, klar und vorteilhaft.

Am 27. August 1885 fand mit großen geistlichen und weltlichen Feiern die Enthüllung des Zwingli Denkmals in Zürich statt.

Das aus Bronze gefertigte Zwingli-Denkmal

Das Zwingli Komitee schrieb an Natter: „Ihnen war es gegeben ein Meisterwerk zu schaffen, das allen unseren Intentionen den schönsten und würdigsten Ausdruck gab. Ihre Zwingli Statur, das erste große Denkmal, das in Zürich errichtet worden ist, bildet nicht nur einen herrlichen Schmuck unserer Stadt, sondern es ist auch bereits die Freude aller Zürcher geworden. Ihr Name aber wird mit dem Denkmal unzertrennlich verbunden bleiben.“

Im Atelier

 Immer mehr Prominente des Wiener Kunstlebens, darunter vor allem auch Gustav Klimt, schlossen sich dem Freundeskreis um Natter an.

Der berühmte und gefürchtete Kritiker Gottlieb Speidel, der Natter besonders schätzte und ihn oft besuchte, schilderte später: „Von beiden Seiten des Weges zu Natters Atelier rüsten üppige Ranken wilden Weins. Und vor die Schwelle des bescheidenen Gebäudes kam mir der kaum mittelgroße, stämmige Hausherr, das Schurzfell um die Lenden und die Hände vor Lehm starrend, mit freundlicher Mine entgegen. Wie er nur lacht und aus dem dunklen Vollbart ein Mund voll herrlicher Zähne hervorblickt! Mit solchem Sonnenschein betritt man die Werkstatt, die nicht zum Prunke, sondern zur Arbeit geschaffen ist.“

Die germanische Zeit

 Ein Auftraggeber, der begeisterter Anhänger von Richard Wagner war, ließ Natters Fantasie über die heidnische Götterwelt Hand in Hand mit seinem christlichen Glauben wachsen.

Einerseits war es der wälderdurchschreitende finstere Kraftgott Thor, andererseits ein berührender Christus, mit denen Natter sich nun beschäftigte.

Christus – Zwingli – Thor, welche Kombination!

Die Statue des Thor

Zwischen seinen Arbeiten erholte sich Natter auch immer wieder in Tirol und besuchte regelmäßig den alten Vater.

Kaiserlicher Besuch

Nach Fertigstellung des Haydndenkmals besuchte Kaiser Franz Josef das Atelier Natters, was mit einem Schlag den Ruf des großen Künstlers in Wien begründete. Dem Beispiel des Monarchen folgten auch die Erzherzöge und Persönlichkeiten aus allen Schichten der Bevölkerung.

In hellen Scharen zogen die Wiener herbei, um Natters Werke zu sehen. Im großen Saal trafen sich alle: aus dunklem Erz, in schlichtem Priestergewande, hoch aufgerichtet der Reformator Ulrich Zwingli, nicht weit von ihm, in glänzend weißem Marmor Josef Haydn, neben diesen beiden sah man Siegfried aus rauem Stein gebildet, auf seinem erschlagenem Lindwurm sitzen.

Fremdartig wirkten Gott Wodan, der finster dahinstürmende Gott Thor und die drei furchterregenden Gestalten. Die Büste des gütigen alten Kaiservaters Erzherzog Franz Karl, mit seinem freundlichen Lächeln, ergänzte die des gefeierten Burgtheater Schauspielers La Roche. Aus allen Ecken des Ateliers lachten liebliche Genre Köpfe, Bachanten, Faune, Nymphen dem Besucher entgegen.

Walter von der Vogelweide

 Nun konzentrierte sich Natter vor allem auf das Walter Denkmal. Seine Frau Ottilie schreibt:

„Walter von der Vogelweide, der in Österreich Singen und Sagen gelernt, der Dichterfürst, sollte Wacht halten an der Grenze der Südmark, dort, wo die weingesegneten Gefilde Südtirols das Auge erfreuen, wo stolze Burgen steile Höhen krönen, welche ja die Wiege so mancher Minnesänger bargen“.

Seit 1875 bemühten sich die Bozner um das Denkmal. Der vaterländische Germanist Ignaz Zingerle, Professor in Innsbruck, aber auch Professor Julius von Ficker unterstützten mit warmen Worten die Bemühungen.

Sieben verschiedene Gesangvereine vom Süden bis zum Norden sammelten für das nationale Unternehmen. Bozens deutsche Frauen riefen ihre Schwestern in allen deutschen Gauen zur Beteiligung auf. Und auch in der Kaiserstadt Wien verpflanzte sich die Bewegung, welche von hervorragenden Männern Wiens getragen wurde. Der Obmann des Bozner Walter Komitees, Dr. G. von Kofler, war einer der treibenden Kräfte.

Natter verstand Walter als Boten seines Volkes zur Zeit des beginnenden Verfalls der Hohenstauffen. Die Sammlungen für das Denkmal wurden von Männern, wie Ludwig Anzengruber, Johannes Brahms, Felix Dahn, Franz von Defregger, Peter Rosegger und vielen anderen unterstützt.

Bei der endgültigen Entscheidung des Komitees war Natter an vielen Fronten tätig. Besonders die beiden Welfen Figuren Heinrich der Löwe und Ernst August, das Schloss des Herzog Ernst August von Cumberland in Gmunden, so wie die Porträtstatuen Laube und Dingelstädt für das Wiener Burgtheater beschäftigten ihn.

Nachdem er den endgültigen Auftrag zur Errichtung des Walter Denkmals erhalten hatte, begab er sich, wohl um seine Gedanken für das Monument zu sortieren, nach Prag, Weimar, Dresden und Berlin, um mit erneuter Kraft im Atelier tätig zu werden.

Das, was ihn bei Walter so beschäftigte war, dass ihn die starre Darstellung des Sängers des 13. Jahrhunderts, die er in alten Holzschnitten im Münchner und Nürnberger Nationalmuseum gesehen hatte, nicht befriedigten. Er wollte Lebenswahres, Individuelles finden, bemühte sich Walter zu einer einheitlichen, lebensnahen Charaktererscheinung zu verwirklichen. Es war ihm gelungen.

Kein Lob freute ihn mehr, als die Worte des großen deutschen Hermann Grimm, der meinte:

„einfacher kann ein blühender männlicher Mann nicht hingestellt werden. Die Echtheit einer Persönlichkeit ist dem Steinbilde aufgeprägt.“

Inzwischen fand endlich auch die Enthüllung des Haydn Denkmals am 31. Mai 1887 in Gegenwart des Kaisers, des Kronprinzen Rudolf, einiger Erzherzöge und anderer hoher Persönlichkeiten statt.

Das aus Marmor geschaffene Joseph Haydn-Denkmal

Nach einer bewegenden Feier verlieh der Kaiser dem Künstler den Franz Josef Orden. Eine Ehre, die nur selten Künstlern widerfahren war. Wichtig war es Natter gewesen, dass Haydn an einer der stärksten Verkehrsadern der Stadt stand, weil dies trefflich zu einem Manne „der aus dem Schoße des Volkes hervorgegangen und der volkstümlichsten Tonkünstler unter unseren Klassikern ist“ passte.

Kaiser Franz Josef empfing Natter zu einer Privataudienz und meinte: „So oft ich nach Schönbrunn fahre, werde ich das Haydn Monument mit Vergnügen sehen“. Haydn hatte ja auch die österreichische Volkshymne geschrieben „Ein Lied, das so stark ist, wie unsere bewaffnete Macht“, schrieb die Neue Freie Presse.

Andreas Hofer – ein Höhepunkt in Natters Schaffens

Natter war international berühmt geworden. Nicht nur Bozen, sondern auch Innsbruck wollte nun ein Werk des Künstlers und wer wäre da eher in Frage gekommen, als der Volksheld Andreas Hofer?

Das Andreas Hofer Komitee hatte 25 Millionen Gulden gesammelt und schrieb unter anderem an Natter: „Es ist begreiflich, dass das Komitee hiebey in erster Linie an Euer Wohlgeboren, als den hervorragendsten Meister plastischer Kunst und zugleich opferwilligsten Landsmann gedacht hat, daher das selbe durch den ergebenst Unterzeichneten sich die höfliche Anfrage erlaubt, ob Euer Wohlgeboren überhaupt geneigt wären, diesem vaterländischen Unternehmen, wenn auch für dasselbe keine glänzenden Mittel zu Gebote stehen, den Stempel Ihrer und außer der Heimath gepriesenen Kunst aufzudrücken.“

Der einfache Mann aus Tirol wurde nun mit „Euer Wohlgeboren“ angeredet, was wohl nicht nur aus der Höflichkeit der Zeit zu verstehen war, sondern vor allem auch, weil man wusste, dass die Gunst des Kaisers dem Künstler galt. Das Schreiben des Komitees war von Karl Adam, dem Altbürgermeister unterschrieben.

Natter stand am Höhepunkt seines Lebens und dennoch rief er mitten in sprudelnden Tätigkeiten aus:

„Meine Jahre sind gezählt!“.

In der Tat, nur fünf Jahre waren im noch vergönnt, nur drei davon in voller Lebenskraft. Aber auch damals schon und je größer der Ruf des Künstlers wurde, versammelten sich seine Gegner.

Als bekannt wurde, Natter solle den Andreas Hofer zur Ausführung erhalten, brauste ein böser Sturm auf. Sogar als abtrünniger Sohn seiner Kirche wurde er angegriffen; hatten ja schon im Jahr 1884 die öffentlichen Worte: „Das Zwingli Denkmal von einem Tiroler“ das Zeichen dazu gegeben. „Ein Heer von Feinden trat auf den Kampfplatz. Seine Kunst wurde herabgesetzt, seine Ehre verletzt, die Familie nicht geschont“, schreibt seine Gattin.

Diese Anfeindungen führten wohl auch dazu, dass die erste schwere Krankheit den Künstler überfiel und ihn an den Rand des Grabes brachte. Die Kraftnatur siegte, doch das Herz blieb geschwächt.

Andreas Hofer blieb sein letztes Werk, sein Vermächtnis war in Bronzeguss vollendet, sodass das Monument ganz im Sinne des Meisters errichtet werden konnte.

Um die Persönlichkeit Andreas Hofers näher zu erforschen, traf sich Natter mit einem der letzten Überlebenden, die den Wirt in Passeier noch persönlich kannten, der Josef Schwarz hieß und als „Steiner-Josele“ bekannt war.

Natter begab sich bei strömendem Regen auf fast ungangbaren Wegen zum Gasthaus „Zum Sand“, dem Geburtshaus Hofers. Der damalige Wirt, ein entfernter Verwandter Hofers, verwies ihn zum Steiner-Josele, der eineinhalb Gehstunden entfernt in der Ortschaft Walten wohnte.

Er war schon 96, aber immer noch in seiner Landwirtschaft tätig. Das Gespräch ging bald zurück in die Zeit von 1809. Lebendig wusste der alte Mann zu erzählen von der Aufregung, vom Zusammenhalten im ganzen Tale, dann von den Kämpfen und dem darauffolgenden Elend.

„War der Hofer ein großer Mann?“, fragte Natter. „Ja, sell woll, dös war a starker Mann; solchene san im Tal wenig gwochsn.“

„Habt Ihr oft mit ihm verkehrt?“, fragte Natter. „O ja, wie oft hon i die Staffetn übern Jaufn noch Sterzing trogn. I wor a flinker Bua, wie i nu jung gwesn bin und hon so viel guat laffn konnt. Do hobns ollwei mi gschickt.“ Erzählte er weiter. „Seppele, geh nu gschwind und loss di net dawischn. Hot da Hofer gsogt. Gib des Papier beim Wirt in Sterzing ab und wenn si dir wos mitgebn, kimmst wieda boid zruck. Einmoi hot er mir an Sübazwanzga geschenk, den hon i heit nu.“

Natter berichtet weiter: „Ich erfuhr weiter vom Josele Auskunft über die Kleidung Hofers und Farbe derselben; Am liebsten is er in Hemsärmeln gwesn, der Hofer, meinte Josele.

Das Gedächtnis von Josele war ausgezeichnet. Auf viele Kleinigkeiten und Eigentümlichkeiten erinnert er sich und ich habe Manches von ihm erfahren, wofür ich heute noch dankbar bin. Plötzlich erhob sich der alte Mann ‚Jetzt muss i zur Orbeit‘ sagte er.

Ich merkte wohl, dasses sein Ernst war und fragte noch schnell: ‚Es muss wohl ein trauriger Tag gwesn sein, an dem man Hofer gefesselt aus dem Tal schleppte‘.

‚Jo Herr‘, entgegnete Josele, ‚Dos wor woi da loadetste Tog in mein Leben.‘“

Natter drückte ihm ein paar Silbergulden in die Hand, die er nicht annehmen wollte: „‘Füa wos gebt ihr mirs Göd?‘ fragte er. Ich erwiderte, dass er Zeit verloren habe und die möchte ich ihm vergüten. So nahm er das Geld und behielt es in der Hand. Sein letztes Wort war: ‚Gelobt sei Jesus Christus.‘ Er griff auf der Türschwelle noch in den Weihbrunn und verschwand“.

Natter arbeitete immer an verschiedensten Kunstwerken zugleich.

In dieser Zeit erhielt er auch eine Einladung des Fürsten Wilhelm von Hanau, mit dem er eine fröhliche Wagenfahrt durch das Salzburgische bis nach Tirol hinein machte.

Auch eine Bergwanderung machte er mit dem Fürsten, bei der er Bergknappen begegnete, die einen eben gebrochenen großen schönen Kristall herab trugen, den er erwarb und im Denkmal „Gnom mit dem Kristall“ einbaute, das heute am Beginn der Esplanade in Gmunden steht.

Der Gnom mit dem Kristal

Im Sommer 1888 mietete sich Natter am Achensee das einsame sogenannte „Fischerhaus“. Auch dort fand er nicht die Ruhe, die er brauchte und viele Freunde besuchten ihn. Vor allem suchte Fürst Wilhelm von Hanau des Meisters Nähe. Er hatte sich in der Nachbarschaft eingemietet.

Erst im Herbst 1888 erhielt Natter den endgültigen Auftrag, der durch zahlreiche Intrigen in Tirol und Wien verschleppt worden war, um das Andreas Hofer Denkmal zu errichten. Aber auch das Walter Denkmal war noch nicht fertig. Im Frühjahr 1889 besprach Natter mit dem Architekten Hieser die Walter Postamentarbeiten in Südtirol.

Danach meldete sich wieder Fürst Hanau, berief ihn auf seinen Besitz nach Horowitz, um ihm eine Reihe von Aufträgen zu übergeben: „Erstens ein überlebensgroßes Standbild des Kurfürsten, Vater des Fürsten, zweitens eine überlebensgroße Walküre, drittens einen Wodan, viertens eine Richard Wagner Büste und fünftens die Büste des verstorbenen Bruders des Fürsten.“

Man kann sich kaum vorstellen, wie in jener Zeit, da die Verkehrsmöglichkeiten ja noch langwierig und beschränkt waren, die weiten Wegstrecken bewältigt werden mussten.

Wieder nach Wien gekommen, musste der Künstler noch das Antlitz der Walter Statue ausführen.

Dann aber widmete er sich zur Gänze dem Andreas Hofer Denkmal. Diese arbeitsreiche Zeit hielt den übermenschlich tätigen Meister fast den ganzen Sommer in Wien zurück.

Auch das Interesse des Kaisers, der der Enthüllung der Walter Statue nicht beiwohnen konnte, war groß.

Natter fuhr dann unmittelbar wieder nach Horowitz zum Fürsten von Hanau, um die Skizze für das Monument des verstorbenen Kurfürsten vorzustellen.

Plastisch beschreibt seine Frau die Ereignisse in Horowitz: „Drei der ältesten Beamten wurden befohlen, die noch bei dem Kurfürsten gedient hatten und ihn genau kannten. Jeder musste einzeln erscheinen, feierlich im Frack und auf die Frage des Fürsten: ‚Wissen Sie, wer das sein soll?‘, war die Antwort sofort, wie aus einem Mund: ‚Seine königliche Hoheit, der hochselige Fürst.‘

‚Lieber Herr Natter, Sie haben die Probe glänzend bestanden. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen und machen Sie uns das Standbild ganz so, wie ihn diese kleine Skizze darstellt.‘“

Aber der Fürst ließ den Künstler nicht sogleich zu seiner Arbeit eilen, er wünschte dessen Begleitung nach Bayreuth zur Vorstellung des „Parzival“. Dieser hohe Genuss ward Natter gerade noch gegönnt, als ein angekündigter Besuch des Kaisers ihn schnellstens nach Wien berief.

Im Herbst 1889 fand die Enthüllung des Walter Denkmals in Bozen statt.

Das Waltherdenkmal in Bozen war in der Folge auch ein beliebtes Postkartenmotiv

Tiefblauer Himmel mit glänzender Sonne überwölbte den großen langgestreckten Johannesplatz, der tausende von Menschen umschloss. Im Hintergrund umringten die Berge mit ihren spitzen Kirchlein, Burgen und Gehöften die Festversammlung.

Erzherzog Heinrich war als Vertreter des Kaisers erschienen.

Als die Hülle fiel, erstand, wie die Frau Natters schreibt: „das schlanke, weiß schimmernde Marmorbild Walters in seiner hehren Schönheit.“

Die Menge brach in Jubel aus, Natter wurde von allen umringt, beglückwünscht, Freunde und Fremde wollten ihn sehen und sprechen – das bald darauf folgende Festessen mit seinen langatmigen Reden wirkte beruhigend. Die Vogelweider – eine damals sehr bekannte Gruppe Südtiroler Musiker – mussten immer wieder singen. Dem Meister wurde zugetrunken, der schäumende Wein kreiste. Die Gläser erklangen von einem zum anderen und alle verband höchste Freudseligkeit.

An die Schaffenskraft Natters wurden immer neue Anforderungen gestellt.

Fürst Wilhelm von Hanau hatte sich beim Kaiser die Gnade erbeten, dessen Büste, nach dem Leben, von Natter modellieren lassen zu dürfen.

Als Natter mit dem Kaiser allein war, um die Büste anzufertigen, entspann sich bald ein lebhaftes Gespräch. Korrekt, wie der alte Kaiser war, verhielt er sich musterhaft ruhig und im Eifer der Arbeit vergaß der Künstler seine Majestät daran zu erinnern, sich auszuruhen. Erst als das Gespräch verstummte, blickte Natter auf und merkte, wie der Kaiser ganz ermüdet aussah. Völlig erschrocken entschuldigte er sich und gütig erwiderte der Monarch: „Sie waren so im Eifer, Herr Natter, ich wollte Sie nicht stören.“

Da der Künstler mit seiner Arbeit noch nicht fertig geworden war, bat er um eine zweite Sitzung, die ihm huldvoll gewährt wurde.

Büste von Kaiser Franz Joseph

Später schrieb er an den Fürsten Hanau: „Dass es mir gegönnt worden ist, die Majestät, unseren lieben Kaiser, so kennenzulernen, wie er in seiner ganzen liebenswürdigen Menschlichkeit ist, wenn er alles Zeremoniell abstreift, ist wohl das tiefgehendste Ereignis meines Lebens, was ich nur Ihnen, verehrte Durchlaucht, zu danken habe.

Der Kaiser sprach von Tirol und den dortigen Lokalverhältnissen, wie ein Eingeborener; Er hat ein unglaubliches Gedächtnis und interessierte sich für die kleinsten Verhältnisse. Reizend war es, wie er von sich und der Kaiserin erzählte: ‚Ich habe leider den einzigen schönen Tag, den wir in Meran hatten, so viel zu arbeiten gehabt, dass ich nicht einmal hab können mit der Kaiserin spazieren gehen.‘ Dann weiter: ‚Ich hab das Schloss Planta mit seinem schönen Efeu schon vor Jahren in Erinnerung gehabt und habe die Kaiserin hinführen wollen. Der Weg ist lang, wir haben uns gefürchtet ihn zu verfehlen und da war am Weg ein Mädel mit Kühen, die hab ich gefragt: Da oben ischt´s ja, hat sie gesagt und ist ein Stück mit hinaufgegangen, das war doch nett.‘“

Künstler und Herrscher verstanden sich ausgesprochen gut. Franz Josef durfte froh gewesen sein, dem steifen Hofzeremoniell zu entkommen und einen waschechten Tiroler bei sich zu haben.

Natter schrieb weiter an Hanau:

„Ich habe meinen Kaiser kennengelernt, wie kaum einer seiner Untertanen. Er hat sich mir in seiner ganzen leutseligen Herzensgüte erschlossen.“

Noch im Nachhinein kann man feststellen, wie sehr die Persönlichkeit Kaiser Franz Josefs die Menschen beeindruckte und wie sehr auch heute noch das Bild des alten Kaisers die seltsamen Maßnahmen, die die Republik gegen die Habsburger für richtig hält, überstrahlt.

Seine ganz Kraft widmete Natter nun dem Andreas Hofer Denkmal. Es wurde am 9. März 1890 begonnen, konnte aber wegen einer Erkrankung des Meisters erst im Frühjahr 1891 beendet werden. Wie akribisch Natter arbeitete, geht daraus hervor, dass er extra noch einmal zum Sandwirt fuhr, der noch Kleider des Freiheitshelden hatte. Natter bat, dass ein Knecht, der in etwa die Größe Hofers hatte, die Kleider anziehen sollte, um ein möglichst exaktes Bild Hofers aus seiner Zeit modellieren zu können.

Die Zeiten der Krankheit wurden jedoch häufiger und ließen vielfach Natter leidend zurück, was ihn nicht daran hinderte, sich ins Atelier bringen zu lassen, um zu korrigieren und Arbeiten für seine Leute vorzubereiten.

Dem Rat seines Arztes, den Winter im Süden zu verbringen, folgte er leider nicht.

Wohl vorausahnend, beschäftigte er sich schon mit seiner eigenen Grabstätte. Als Ergänzung zum anstrengenden Leben eines Bildhauers, beschäftigte sich der vielseitige Künstler auch mit Fabulieren und Schreiben. Seine „Kleinen Schriften“, sowie sein Bericht über das Steiner Josele, den Meldegänger Hofers, ernteten ungeahnten öffentlichen Erfolg, der von seinem Freund Speidel entsprechend begleitet wurde.

Die Gesundheit Natters verschlechterte sich nun zusehends. Im Sommer 1891 war er noch in der Schweiz, um als Preisrichter für ein Denkmal zu fungieren. Er traf dort auch seinen alten Freund, den berühmten Schweizer Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer des Symbolismus, Arnold Böcklin.

Nach Wien zurückgekehrt, war er wieder rastlos tätig und fuhr im Herbst nach München, wo er sich das bunte Treiben, das sich auf der Oktoberfestwiese entfaltete, gönnte und auch mit Defregger einige schöne Stunden verbrachte.

Auch sein Haus in Gmunden besuchte er noch, soweit es seine Zeit zuließ.

In Innsbruck nahm er an stürmischen Komiteesitzungen, die das eine oder andere Detail seiner Andreas Hofer Statue besprochen haben wollte, teil.

All dies strengte ihn an, da er überall mit der vollen Kraft seiner Persönlichkeit seine künstlerischen Vorstellungen einbrachte.

In der Folge wurde er bettlägerig und verfolgte vom Krankenlager aus den Verlauf seiner Arbeiten. Anfangs empfing der Meister noch seine Freunde am Krankenlager und ergötzte sich an ihren harmlosen Scherzen.

Anfang April verschlimmerte sich sein Zustand. Nur mehr kurze Besuche durften vorgelassen werden. Eine junge Verehrerin überreichte ihm noch duftende Rosen und er freute sich: „So, jetzt kommt gar noch der Frühling zu mir herein.“

Zu ihm aber kam mit eilenden Schritten der Tod. Seine letzten Worte waren:

„Ich habe keinen Willen mehr.“

Zwei Tage, nachdem der Meister die blühenden Rosen empfangen hatte, am 13. April 1892, hauchte er seine Seele aus.

Es war ein endloses Abschiednehmen, als der zu früh aus seinem Schaffen gedrängte Künstler jetzt seine Fahrt zur Feuerbestattung nach Zürich antrat.

Vom verödeten, für immer verlassenen Heim hinweg, zog der lange Zug durch sein liebes Wien, da und dort senkten sich breite schwarze Flaggen grüßend zum Trauerwagen nieder. Eine erdrückende Fülle von Blumen und Kränzen begleite den verstorbenen Künstler.

Zürich hatte für den Erbauer des Zwingli Denkmals die Ehrenbestattung vorbereitet. Aus allen Orten kamen die Freunde heran.

Die Enthüllung des Andreas Hofer Denkmals, die in Gegenwart seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. stattfand, erlebte der Meister nicht mehr.

Zeitgenössisches Bild des Andreas Hofer-Denkmals auf dem Bergisel nach dessen Einweihung im Jahre 1893 – ein Jahr nach dem Tod seines Schöpfers

Es war ein überwältigendes Bild, die Volksmassen zu sehen, welche im wohlgeordneten Zug, angetan mit ihrer nationalen Kleidung, in schwerem rhythmischen Gange, mit hochgehobenen wehenden Kriegsfahnen die breite Straße zum Iselberg hinanschritten.

Zu ihrem Helden hinauf zogen sie, vor ihren Kaiser hin, der sein Volk erwartete und es leutselig empfing.

Hofer steht auf der Stätte seines Ruhmes, wie er seinerzeit als Befehlshaber dagestanden haben mag, mit dem rechten vorgestreckten Arm, auf den Feind unten hinweisend.

Natter war wohl der größte Bildhauer Tirols

 Bildhauer sind zum Unterschied von Malern, Architekten oder Komponisten eher weniger bekannt. Heute kennen viele Natters Namen nicht mehr.

Diese Lebensbeschreibung möge dazu beitragen, die Erinnerung an diesen bedeutenden Tiroler Landsmann wach zu halten.

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