Ein frohes Weihnachten, Frieden, Gesundheit und Glück im Neuen Jahr

wünschen wir allen Lesern und Freunden in aller Welt, vor allem unseren Landsleuten im Süden von Tirol!

 In den stillen Tagen vor Weihnachten gedenken wir all jener Frauen und Männer, die uns in diesem Jahr verlassen haben und ihr Leben lang selbstlos und treu für die Freiheit und Selbstbestimmung Südtirols eintraten.

Stellvertretend für all diese, soll der am 20. November 2019 gestorbene Luis Schönauer aus Tiers zitiert werden.

Er hatte die Zeit der faschistischen Unterdrückung als Jugendlicher erlebt und in den 1950er Jahren setzte er sich immer wieder für die Rechte Südtirols ein und half als Gründungsmitglied sowie Leutnant der Kompanie Bozen tatkräftig bei der Wiedererrichtung des Südtiroler Schützenwesens mit.

Im April 1964 wurde Luis Schönauer von den Carabinieri auf offener Straße verhaftet, weil er Flugzettel in Umlauf gebracht hatte, auf denen „Gerechtigkeit für Südtirol“ gefordert wurde.

Der mit faschistischer Vergangenheit behaftete Staatsanwalt Dott. Mario Martin sah in der Verbreitung der Flugzettel ein Staatsverbrechen. Er klagte Schönauer wegen „Antinationaler Propaganda“ (Artikel 272 des immer noch zum Teil in Kraft befindlichen faschistischen codice penale) an und forderte im 2. Mailänder Südtirol-Prozess 2 Jahre und 6 Monate Haft für ihn.

Als Schönauer vor Gericht stand, fragte ihn der Richter, ob ihm nicht bewusst sei, dass er etwas Gesetzwidriges begangen habe.

 Luis Schönauer antwortete: 

„Ich glaube nicht, daß das Verlangen nach Gerechtigkeit für Südtirol gegen das Gesetz ist.“

***

Nun laßt es stille werden in den Herzen!
Die Erde ruht von ihrem Alltag aus.
Der bunte Kranz der weihnachtlichen Kerzen
Erfüllt mit seinem Glanz das fernste Haus.

Die Nacht will Flügel über alles breiten,
da wandert unsre Sehnsucht endlos weit.
Und Kindesträume werden wach und gleiten
Durch stumme winterliche Einsamkeit.

Die lauten Stunden scheinen stillzustehen,
wir spüren ihren schnellen Herzschlag kaum.
Und alte langvertraute Lieder wehen
Auf hellen Schwingen klingend durch den Raum.

Millionen unsichtbare Hände tragen
Der Freude wunderbaren Feuerschein,
Und überall, wo treue Herzen schlagen,
will fromme Einkehr in den Menschen sein.